Am frühen Samstagmorgen war es im Bezirk Olten-Gösgen herbstlich wie aus dem Bilderbuch. Der Nebel war dicht und es war so feucht, dass auch die Scheibenwischer laufen mussten. Allerdings verkündete Thomas Bucheli im Radio, dass sich das Wetter aufhellen würde und die Sonne zumindest teilweise zum Vorschein kommen soll. Doch bereits vorweg: Der Tag blieb äusserst trüb und war deshalb perfekt für Hallensport. In den Nachrichten war nebst dem Weltgeschehen ein anderes Thema omnipräsent: Der Start der Skisaison und die Form von Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt. Trotz aller Sportbegeisterung interessierte dies über 300 Kinder in der Region nicht wirklich, denn das alljährliche regionale Unihockeyturnier stand an.

Bereits um ca. 7.30 Uhr trafen die ersten Kids mit ihren Jugileiter:innen und Eltern in der Raiffeisen Arena in Hägendorf ein, wo pünktlich um acht Uhr der erste Anpfiff in der Kategorie B erfolgte. Speaker Marius Fürst war stets darauf bedacht, auf den engen Zeitplan hinzuweisen und die Teams folgten gehorsam. Die Kids spielten teils auf einem unglaublich hohen Niveau, es gab sehr enge, ausgeglichene Spiele, allerdings in Spielen mit grossem Altersunterschied auch deftige Niederlagen. Die Kids spielten durchs Band weg fair und die Schiedsrichter konnten die Spiele grösstenteils laufen lassen. Das Finalspiel zwischen den Knaben aus Fulenbach und Stüsslingen war sehr umkämpft und nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 Unterschieden. Somit ging es in eine sehr ausgeglichene und umkämpfte Verlängerung. Manch einer rechnete wohl bereits mit einem Penaltyschiessen. Doch 30 Sekunden vor dem Ende holte sich Stüsslingen mittels Golden Goal den Sieg. Das zweite Team aus Stüsslingen komplettierte das Podest. Bei den Mädchen triumphierten die Mädels aus Winznau vor Stüsslingen und Kappel.

Nun starteten die Jüngsten der Kategorie C Mixed ins Turnier. Aufgrund der vorangegangenen Verlängerung erfolgte der Anpfiff mit ein wenig Verspätung, notabene die einzig nennenswerte Verspätung am heutigen Tag. Dieser Rückstand wurde von unserem Speaker Marius in Feldweibelmanier innert Kürze wieder wettgemacht.

Jahr für Jahr ist erstaunlich, wie stark sich die technischen Fähigkeiten der Kids verbessern und wie stark sie in diesem jungen Alter bereits Unihockey spielen. Es ist noch gar nicht lange her, da rannten in dieser Kategorie alle vier Spieler:innen dem Ball hinterher. Mittlerweile spielen auch bei den Kleinsten nur noch drei Feldspieler und es sind schöne Zusammenspiele und viele technische Fertigkeiten zu erkennen. Das Sahnehäubchen bildete das Finalspiel zwischen Gunzgen und Starrkirch-Wil, welches beinahe das Prädikat «Weltklasse» verdient hatte. Das Spiel kippte hin und her, war von A bis Z hart umkämpft und bewegte sich auf einem aussergewöhnlich hohen Level. Beide Teams hätten den Sieg verdient, aber zu guter Letzt kann es nur einen Sieger geben. So gewann Starrkirch-Wil dieses hochklassige Spiel knapp mit 4:3. Die Bronzemedaille holte sich Hägendorf.

Um Punkt 16 Uhr starteten die Teens der Kategorie A und lieferten sich packende Duelle. Hier ging es, was den Körpereinsatz betraf, teilweise schon recht hart zur Sache, jedoch zuallermeist im fairen Bereich. Aufgrund der Spielweisen war auch offensichtlich, dass einige der Jugendlichen bereits Luft in den Turnstunden der Aktiven ihrer Vereine geschnuppert haben oder aber mit ihren Jugileiter:innen schon intensiv Technik und Taktik trainiert haben. Da in dieser Kategorie nur fünf Mädchen- und sechs Knaben-Teams am Turnier teilnahmen, gab es keine Rangierungs- und Finalspiele, sondern quasi einen Liga-Modus, wo schlussendlich der Erstklassierte den Titel holte. Aufmerksame Teens hatten bestimmt mitgerechnet, allerdings wusste wohl niemand genau, wie es um die Tordifferenzen bestellt war. So blieb es bis zur Rangverkündigung spannend, wer denn am Schluss die Goldmedaille holen würde. Umso grösser war dann der Jubel bei den Mädels aus Stüsslingen und den Jungs aus Lostorf, die auf dem obersten Treppchen ihre Medaillen entgegennehmen durften.

Die meisten Jugendlichen hatten nun Feierabend und überliessen die Halle den Damen und Herren. Aber natürlich gibt es immer einige Teens, die auch bei den Aktiven mitspielen. In der Kategorie der Damen hatten sich leider nur drei Teams angemeldet, die in einer Doppelrunde den Titel ausspielten. Bei den Herren kämpften in der B-Liga sieben Teams um den Aufstieg, während sich in der A-Liga sechs Teams um den Titel und gegen den Abstieg duellierten. Die Intensität der Spiele war sehr hoch und sowohl Stockschläge als auch Körpereinsatz bewegten sich öfter mal am absoluten Limit des erlaubten. Gewisse Spiele drohten so auch zu überborden und die Schiedsrichter waren gefordert. Trotz allem blieb es schlussendlich in der Halle friedlich (was ausserhalb unabhängig von unserem Turnier leider nicht der Fall war) und nach dem obligaten Shakehands am Ende der Spiele hatten sich alle wieder mehr oder weniger gerne.

Kurz vor der Rangverkündigung gab es dann etwas Aufregung, da die Kantonspolizei die Anweisung gab, dass sich niemand mehr draussen aufhalten dürfe, es sei momentan nicht sicher. Kurz darauf beruhigte sich die Situation jedoch wieder und die langersehnte Rangverkündigung konnte stattfinden und die Anwesenden den Heimweg antreten.

Die grossen Siegerinnen bei den Damen waren die Ladies aus Winznau, die sich vor Obergösgen und Gunzgen den reichhaltigsten der drei Geschenkkörbe sicherten. Bei den Herren B räumte der STV Niedererlinsbach ab und schaffte so den Aufstieg gepaart mit der Qualifikation für den Kantonalfinal. Der Aufstieg der Speuzer sowie auch der Abstieg der Kienberger ist leider nur eine Randnotiz wert. Aufgrund der Vakanzen im Vorstand des Regionalturnverbandes werden im Bezirk Olten-Gösgen zukünftig keine Anlässe der Aktiven mehr stattfinden, dies der aktuelle Stand. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht melden sich ja noch willige, die im Vorstand mitwirken möchten und so das Fortbestehen der Anlässe der Aktiven sichern.

In der höchsten Spielklasse der Herren gewann Gunzgen 1 vor Gunzgen 2 sowie dem drittplatzierten Winznau. Zumindest der TV Gunzgen, der gesamthaft drei Geschenkkörbe mit nach Hause nahm, kann wohl ein ausgiebiges Vereinsessen planen. E Guete!
Dies war es bereits wieder vom diesjährigen Unihockeyturnier. Mir bleibt nur noch zu hoffen, dass es nicht für lange Zeit oder gar für immer das letzte RTVOG-Turnier für die Aktiven war. An dieser Stelle gebührt auch ein grosses Dankeschön dem Organisator TV Fulenbach, der für den Auf- und Abbau sowie die Festwirtschaft zuständig war und während des ganzen Tages die Kids, Eltern, Aktiven und Fans verköstigte. Auch ein herzliches Dankeschön geht an Marius Fürst, der stringent, aber auch immer wieder humorvoll durch den getakteten Spielplan der Kinder und Jugendlichen führte, sowie natürlich an alle Besucher, die alle Spieler:innen mental und teils auch lautstark unterstützten.